Allenthalben hat man sich ein gutes Jahr gewünscht, was mich als wortsensible Person darüber nachdenken liess, wie denn ein Jahr gut oder schlecht sein kann. Es ist ein abstrakter Begriff für die Einteilung der Zeit, wie wir Menschen sie uns ausgedacht haben.
Es ist natürli dienlich, wenn ich postulieren kann, es sei ein dämliches Jahr, wenn mir die menschliche Verantwortung für den Lauf der Dinge auf den Seckel geht. Wobei, ich besitze ja keinen – habe extra nachgesehen. Auf das fotografische Dokumentieren habe ich verzichtet. Die Beweislast läge beim Anfechter. Mein Beweismittel ist 27 Jahre alt und hat einen Seckel. Offensichtlich von seinem Vater geerbt, denn der hat ebenfalls einen – ich habe nachgesehen, damals.
Item.
Meine Wahrnehmung begeistert mich permanent. Da kann ich mir zum Beispiel einen Esel ansehen und feststellen: Er sieht aus wie ein Esel, er möögget wie ein Esel, er steht stundenlang blöd herum, wie ein Esel und er frisst wie ein Esel. Und schon weiss ich mit Sicherheit, dass es sich bei diesem Mitlebewesen um einen Esel handelt und die angedachte Bestellung eines Gutachtens ist obsolet geworden. Dadurch gehe ich kostengünstig, souverän und zeitlich effizient durchs Leben und kann die Analyse jederzeit vertiefen, indem ich spontan ins Detail gehe und zum Beispiel – um beim Thema zu bleiben – noch hurti überprüfe, ob der Esel einen Seckel hat oder nicht, während andere in einer absurden Diskussion hängenbleiben.
Viele Jahre habe ich hier in meinem Webauftritt die Klappe gehalten. Das hat dazu geführt, dass die Gedanken zuhause blieben. Dort habe ich ihnen ein Massenlager gebaut und sie anarchistisch machen lassen, was sie wollen. Das hat nicht geschadet. Aber ich finde, dass es Zeit ist, wieder darüber zu berichten, wo es noch Eier hat und wo nicht. Und ich bin mir sicher, wenn ich einen Seckel hätte, dann wären da mehr als zwei drin.
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